Bundeswettbewerb
Der Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ ist Deutschlands wichtigster Ideenwettbewerb zur urbanen Gartenkultur – und eine Art deutsche Meisterschaft der Kleingärtnervereine.
Wer lobt den Wettbewerb aus?
Der Wettbewerb wurde 1951 ins Leben gerufen. Er wird im 4-Jahres-Rhythmus gemeinsam vom Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e.V. (BKD) und dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen durchgeführt.
Der Wettbewerb steht für…
Der Wettbewerb steht dafür, besondere städtebauliche, ökologische, gartenkulturelle und soziale Leistungen zu würdigen, mit denen Kleingärtnervereine über die Grenzen der Gartenanlage hinaus positive Impulse in das Wohnumfeld senden. Durch ihn werden Städte, Gemeinden und deren beispielhafte Kleingartenpolitik gewürdigt, die in besonderer Weise das gewählte Motto (2022 lautete das Motto „Kleingärten: Stadtgrün trifft Ernteglück“) des Wettbewerbs umsetzen. Zugleich wird mit dem Wettbewerb das bürgerschaftliche Engagement der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner ausgezeichnet und die Öffentlichkeit auf die Leistungen und Wirkungen des Kleingartenwesens für die Gesellschaft aufmerksam gemacht.
Wie läuft der Wettbewerb ab
Der Wettbewerb erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Zunächst qualifizieren sich eine Auswahl der circa 14.000 Kleingartenanlagen in Deutschland bei den entsprechenden Landeswettbewerben. Die Gewinner der Landeswettbewerbe qualifizieren sich dann für den Bundeswettbewerb. Die Bundesbewertungskommission – bestehend aus Vertretern unterschiedlicher Institutionen – geht im Wettbewerbsjahr auf Besichtigungstour der teilnehmenden Kleingartenvereine, bewertet diese und ermittelt daraus die Platzierungen.
Was wird bewertet
Die Bewertung der Kleingartenanlagen erfolgt in verschiedenen Kategorien. 2022 wurden folgende Bewertungskriterien zugrunde gelegt:
- städtebauliche Einordnung der Anlage und deren stadtklimatische Funktion
- Umweltschutz- und naturschutzfachliche Projekte, ökologische Strategien und Maßnahmen
- bürgerschaftliches Engagement in den Vereinen und die Umsetzung sozialer Projekte
- Planung und Gestaltung der Anlagen
- Gestaltung und Nutzung der Einzelgärten
- Qualität und Kreativität der Präsentation der Vereine und der Anlagen bei der Besichtigung
Höhepunkt des Wettbewerbs ist dann die Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung am Ende des Wettbewerbsjahres.
Eindrücke vom Bundeswettbewerb 2022
Die Teilnehmer des Bundeswettbewerbs 2022
Die 22 Auszeichnungen in Gold, Silber und Bronze sind am 19. November 2022 vergeben worden. Die Preisverleihung und Abschlussveranstaltung des diesjährigen Bundeswettbewerbs „Gärten im Städtebau“ fand in Berlin statt. Sieben Gold-, neun Silber- und sechs Bronzemedaillen wurden verliehen. Zusätzlich gab es insgesamt 31 200 Euro Preisgeld.
Die Auszeichnungen würdigen besondere soziale, ökologische und städtebauliche Leistungen der Kleingartenvereine. Das Motto im Jahr 2022 lautete: „Kleingärten: Stadtgrün trifft Ernteglück“.
Städtebauliche Einordnung
Die Kleingartenanlage Rheinstrandsiedlung e.V. liegt im gleichnamigen, bevölkerungsreichen Stadtviertel Rheinstrandsiedlung im Karlsruher Stadtteil Daxlanden. Umgeben ist die Kleingartenanlage von dichter Wohnbebauung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Die Anlage ist durch eine Bus- und Tramstrecke gut
an den ÖPNV angebunden. Die meisten Mitglieder im Verein besuchen ihre Kleingärten allerdings zu Fuß oder mit dem Rad.
Gestaltung und Ausstattung
Entlang der öffentlichen Wege laden bunte Wiesenstreifen und Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Statt Hecken findet man vielfach breite Blühstreifen als Einfriedung der Einzelgärten. Der Blick kann weit schweifen, begünstigt auch durch die Entfernung der Zäune zwischen den Parzellen. Diese sind durchschnittlich 250 m² groß und werden von weitaus mehr als den 147 Vereinsmitgliedern regelmäßig genutzt. Die knapp 4 Hektar große Dauerkleingartenanlage verfügt über ein Vereinshaus mit angeschlossener Gastronomie und Kinderspielplatz.
Ökologie und Nachhaltigkeit
In Karlsruhe wird dem ökologischen Gärtnern in den Anlagen sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet, der
Einsatz von Pestiziden in Kleingärten ist verboten. Detailliert Auskunft darüber gibt die überarbeitete Gartenordnung von 2022. In der Rheinstrandsiedlung führen Kompostierung, Gründüngung und passende Anbaumethoden wie Mischkultur zum Ernteerfolg. Die Förderung der Artenvielfalt durch Blühstreifen, Trockenmauern, Eidechsenbiotope und Bienenkästen steht mit an oberster Stelle. Weitsicht beweisen zudem die gepflanzten Zukunftsbäume, die künftig für eine angenehme Kühle sorgen sollen.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Der 2020 beschlossene städtische Kleingartenentwicklungsplan empfahl eine Öffnung der Anlage alsgrüner Erholungsraum für die Bewohnerinnen und Bewohner. Durch großes Engagement der Stadt Karlsruhe und den Bezirksverband der Gartenfreunde wurde der öffentliche Teil der Anlage seither zu einem Kleingartenpark umgestaltet. Im Vordergrund stehen dabei eine stärkere Durchgrünung und ökologische Aufwertung der Gesamtanlage durch vielfältige Blumenwiesen, Staudenbeete, Baum-, Spalier- und Gehölzpflanzungen. Außerdem sind Ruhezonen und Urban-Gardening-Flächen für gemeinschaftliches Gärtnern entstanden.
Städtebauliche Einordnung
NW 18 liegt im übergeordneten Grünzug im Nordwesten der Stadt, zwischen den Stadtteilen Moosach und Untermenzing. Stadtbusse halten direkt an der KGA, wobei 90 % der »Gartler« ohnehin in fußläufiger Entfernung in den umliegenden Geschosswohnungen und dem Neubaugebiet wohnen. Der grüne Daumen juckt Münchnerinnen und Münchner und so reichen die ca. 10.000 Kleingärten der Stadt bei weitem nicht aus. Parzellen werden geteilt und zwei neue Anlagen sind in Planung. Dabei können die Münchner Kleingärtnerinnen und Kleingärtner auf eine gute Kooperation mit der Stadtverwaltung bauen. Alle 79 städtischen Kleingartenanlagen sind gesichert.
Gestaltung und Ausstattung
Hier geht man wahrhaftig auf Gras – die Anlage ist durch ein Netz an Rasenwegen durchzogen. Alte Lauben bleiben möglichst erhalten und der Anbau von Obst und Gemüse wird gemäß Bundeskleingartengesetz großgeschrieben. Hervorzuheben sind gemeinschaftliche Einrichtungen wie der Häcksel- und Kompostplatz mit Werkstatt, Reparaturangebot und Geräteverleih.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Der Verein hat sich der Naturgartenzertifizierung »Bayern blüht« gestellt und 2022 Gold erhalten. Fast alle Einzelgärten haben bereits die Auszeichnung erhalten! Ökologie und Nachhaltigkeit sind zentral. In der Anlage findet man eine Vielzahl von Naturgartenelementen. Sechs Bienenvölker gibt es vor Ort. Auf torfhaltige Erde, chemisch-synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel wird verzichtet. Ein Lehrpfad greift die Themenvielfalt auf, wie auch die Gartenfachberatung, die von Vorträgen über Naturkosmetik bis hin zu Pflanzentauschbörsen vieles zu bieten hat.
Projekt im Sinne der sozialen Stadt
Den Lehrgarten nutzt die hiesige Kita seit 11 Jahren mit ca. 90 Kindern täglich an fünf Tagen die Woche – ein Projekt mit großer sozialer Reichweite! Da verwundern diverse Auszeichnungen, z. B. »ÖkoKids« des bayerischen Umweltministeriums, nicht. Wie breit der Verein vernetzt ist, zeigt sich an der guten Zusammenarbeit mit der Frei-willigen Feuerwehr, der AWO München und der Unterstützung seitens verschiedener Stiftungen. Auch »Kultur und Garten« hat Fahrt aufgenommen: Gartenführungen bei den Stadtteil-Kultur-Tagen, Kulturschaffende, die im Vereins-heim proben und erstmals in Planung – das »Theater im Kleingarten«.
Städtebauliche Einordnung
Die ganzjährig rund um die Uhr geöffnete Kleingartenanlage liegt eingebettet in das Naherholungsgebiet Schellenberg, am Rande eines Waldgebietes im Stadtteil Schwerin, der durch ehemaligen Bergbau geprägt ist. Gut zu erreichen ist die Anlage per ÖPNV, zu Fuß, per Fahrrad und mit dem Auto.
Gestaltung und Ausstattung
Die Anlage besticht durch ihre offene Gestaltung mit weiten Blicken in und über die Einzelgärten. Kultureller Mittelpunkt des Vereins ist das Vereins-haus mit Gaststätte. Im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen wurden Hauptwege ohne Bodenversiegelung angelegt, artenreiches Begleitgrün gepflanzt und Ruhezonen errichtet. Die Pflege der Anlage mit Gemeinschaftsgrün, Spielplatz, Wegen, Plätzen, Vereinskompostieranlage und dem Naturlehrpfad wird allein von den Vereinsmitgliedern getragen. Darüber hinaus gibt es viel zu entdecken: Bienenstand, Kräuter- und Farnbeete, zahlreiche Biotope, Insekten- und Vogelhäuser mitsamt Informationstafeln.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Maßnahmen wie der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und die Nutzung von Regenwasser zur Bewässerung führen dazu, dass sich viele Kleingärtnerinnen und Kleingärtner das gesamte Jahr über mit frischem Obst und Gemüse selbst versorgen können. Eine Gruppe von Gärtnerinnen und Gärtnern orientiert sich speziell an den Prinzipien der Permakultur. Gehölzschnitt wird gemeinschaftlich an zwei Häckselterminen im Jahr geschreddert und kommt als Mulch zurück auf die Parzellen. Dabei stehen den Mitgliedern die Vereinsfachberaterinnen und -fachberater zur Seite.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Der Verein zeichnet sich durch seine vielen aktiven Mitglieder aus, es gibt beispielsweise Kindergruppen und eine seit langem aktive Frauengruppe. Er ist Mitglied im Bündnis Fair-Trade Castrop-Rauxel und verpflichtet sich seit 2009, auf allen Veranstaltungen Fair-Trade-Produkte zu verwenden. Besondere Projekte für Kinder sind das Casterix-Ferienprogramm der Stadt, an dem sich der Verein beteiligt, und »Bildung trifft Entwicklung« in Kooperation mit dem Eine Welt Zentrum Herne. Zusammen kommen die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner gerne zum »Fairen Frühstück«, zu Basteltagen und zu jährlichen Martinsumzügen, die in Kooperation mit nahegelegenen Kindergärten stattfinden.
Städtebauliche Einordnung
Der nördlich der Dortmunder Innenstadt gelegene ehemalige »Arbeiterstadtteil« Eving und die dortige Kleingartenanlage Gartenverein Am Externberg spiegeln die soziale Vielschichtigkeit wider. Geprägt von alten Dorfkernen und den ehemaligen Zechen hat sich der Stadtteil zu einem attraktiven Wohnstandort
entwickelt. Im Kleingartenverein werden die traditionelle Verbindung von Stahl- und Kohlekumpeln und das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft seit eh und je großgeschrieben.
Gestaltung und Ausstattung
Die Anlage ist offen mit Blühstreifen statt Hecken gestaltet und steht Interessierten Tag und Nacht offen. Besonderer Anziehungspunkt für Mitglieder und Gäste gleichermaßen ist die alte Kaukasische Flügelnuss, einer von nur drei Bäumen dieser Art im Stadtgebiet. Den sich ändernden klimatischen Bedingungen begegnet man mit wassergebundenen Wegedecken, weiteren Versickerungsflächen
sowie Regenwassernutzung. Auch an der Gemeinschaftskompostieranlage werden der Gemeinschaftssinn und das ökologische Bewusstsein der Vereinsmitglieder besonders greifbar.
Ökologie und Nachhaltigkeit
In vielen Stunden Gemeinschaftsarbeit entstand ein beeindruckender Biotopbereich mit Feuchtbiotop, Blumenwiesen, Insektenhotel und Gehölzen. Der Einsatz hat sich gelohnt. Längst haben Insekten, Amphibien, Igel und Vögel den Lebensraum für sich entdeckt. Die Umrandung der gesamten Anlage mit Wildsträuchern sichert ihnen zusätzlichen Unterschlupf und Nahrungsangebot. Die Schautafeln, Gruppenführungen und Bienenstöcke locken Besucherinnen und Besucher an und zeigen, wie sehr Natur- bzw. Artenschutz dem Verein am Herzen liegen.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Grundschulkinder lernen im Schulgarten die Pflanzen- und Tierwelt, das Gärtnern und eine gesunde Ernährung kennen und können sich auf dem Spielplatz austoben. Jung und Alt treffen beim Sommer- und Reibekuchenfest zum Verweilen und zur Begegnung zusammen. Kein Wunder, dass der Gartenverein Am
Externberg e. V. und die Stadt Dortmund eine so gute Zusammenarbeit pflegen und der Verein den Ökologiepreis des hiesigen Entsorgungsunternehmens sowie mehrmals den »Goldenen Spaten« des Stadtverbands Dortmunder Gartenvereine e. V. Bezirk Nord erhalten hat.
Städtebauliche Einordnung
Der Kleingärtnerverein Flora I setzt sich aus vier Anlagen zusammen. Seine Hauptanlage, bestehend
aus drei Teilanlagen, liegt im Stadtbezirk Blasewitz, dem am dichtesten besiedelten Bezirk
Dresdens. Die vierte Anlage »Aronia« liegt in Großzschachwitz, sie wurde als Ausgleichsfläche für Kleingärten geschaffen. Auf Grundlage des Kleingartenentwicklungskonzeptes und in Zusammenarbeit mit dem Kleingartenbeirat gelingt es in Dresden vorbildhaft die Interessen der Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in die Stadtplanung einzubinden. Ziel ist die Erhaltung aller Parzellen und die langfristige Entwicklung der Vereine.
Gestaltung und Ausstattung
Die Gaststätte »el Horst«, der große Spielplatz und der Sommerkiosk sind beliebte Treffpunkte,
an denen Vereinsmitglieder und Gäste der Anlage gern zusammenkommen. Wie Kreislaufwirtschaft
funktioniert, wird im Gemeinschaftsgarten VEGIBUNT vorgelebt, den auch die Dresdner Schreberjugend
für ihre Aktivitäten nutzt. Im »Schwarzen Garten« steht die Produktion von Pflanzenkohle aus verholzten
Gartenabfällen im Mittelpunkt und die »Parzelle 3« hat sich ganz der künstlerischen Auseinandersetzung
mit der Natur verschrieben. In den Einzelgärten wird selbstverständlich Regenwasser gesammelt
und viel Wert auf naturnahes Gärtnern gelegt.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Vier Fachberaterinnen und Fachberater gibt es hier, zwei von ihnen mit Pflanzenschutzsachkundenachweis. Über die Homepage und die zahlreichen Schaukästen veröffentlichen sie ihre Gartentipps. Auf den Gemeinschaftsflächen findet sich eine Samenbank mit alten Gemüsesorten: ein wunderschöner Schatz zusammengefasst in einer temporären Ausstellung. Auch der Kräuterlehrgarten, ein Fachberatungsgarten und eine Naschobststrecke machen die Anlage zu einem Erlebnis.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Das »Grüne Klassenzimmer« ist für Schulkinder einer benachbarten Grundschule geschaffen worden. Hier lernt der gärtnerische Nachwuchs auf spielerische Art und Weise die Zusammenhänge von Gartenbau und Ernährung kennen. Im Seniorengarten »Garten der Begegnung« finden ältere Menschen, die es nicht mehr schaffen einen eigenen Garten zu bewirtschaften, einen Ort für gemeinsame Treffen in einem entspannten, grünen Umfeld.
Städtebauliche Einordnung
Umgeben von gründerzeitlichem Geschosswohnungsbau liegt die Kleingartenanlage Kultur inmitten von Wohnquartieren mit hoher Bevölkerungsdichte und ist daher ein wichtiger Faktor für die Freiraumversorgung. Der Verein ist vollständig an das öffentliche Wegenetz angebunden. Auch eine Aufwertung der Gemeinschaftsflächen ging mit der 2004 vom Stadtrat beschlossenen Kleingartenparkkonzeption einher. Leipzig unterstützt seine Vereine seit vielen Jahren nicht nur finanziell, auch die Wettbewerbskultur wird von Seiten der Stadt und der Verbände gepflegt und erfreut sich einer regen Beteiligung.
Gestaltung und Ausstattung
Ausgestattet ist die KGA auf den Haupt- und Wanderwegen mit einer solarbetriebenen Wegebeleuchtung. Zwischen vielen kunstvollen Objekten, finden sich immer wieder Ruhezonen mit Sitzbänken. Auch eine große Gemeinschaftskompostieranlage steht allen Mitgliedern zur Verfügung. Im Laufe der Jahre wurden sieben Themengärten eingerichtet: so gibt es u. a. einen Künstlergarten, einen Museumsgarten, einen Bienen- und Imkergarten, eine Streuobstwiese, ein Labyrinth mit Barfußpfad, einen großen Spielplatz, einen Märchengarten und eine »Marktbude« für überschüssige Erträge.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Im Rahmen der Aktion »Leipzig pflanzt« sind auf den Gemeinschaftsflächen und dem Spielplatz im Jahr 2021 50 Bäume und 100 Sträucher gepflanzt worden. Für die Förderung der Insektenvielfalt ist ein Garten wildbienen- und schmetterlingsfreundlich bepflanzt worden. Dieser dient Insekten, Vögeln und Wildtieren als naturbelassener Rückzugsort. Mehrere Fachberaterinnen und Fachberater sind im Verein aktiv, ein Kleingärtner kümmert sich speziell um Fragen rund um den Pflanzenschutz.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Die jährlichen Sommer-, Kinder- und Weihnachtsfeste begeistern nicht nur die Vereinsmitglieder. Auch die Menschen aus den umliegenden Quartieren kommen gern und genießen das Miteinander. Die Liste mit Projekten im Sinne der sozialen Stadt ist lang. Ein dauerhaftes und bewährtes sind die Tafelgärten, die seit 2007 beackert werden. In 20 Gärten wird Obst und Gemüse für die Tafel angebaut. In der Bastelstube und der Holzwerkstatt wird auch an regnerischen Tagen kreativ gewerkelt.
Städtebauliche Einordnung
Die Lage von Kolonie Pilzhagen 3 ist vielversprechend. Sie liegt eingebettet zwischen dem Naherholungsgebiet Rantzauer Forst und dem Wohn- und Gewerbegebiet Frederikspark am Rand von Norderstedt. Die Stadt selbst ist geprägt von einem positiven Bevölkerungswachstum. Der neue Bedarf an Kleingärten ist bereits jetzt spürbar und lässt zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Gestaltung und Ausstattung
Die Anlage und ihre Gärten bestechen durch Offenheit und Durchlässigkeit. 4 bis 5 Parzellen bilden Inseleinheiten, umgeben von niedrigen Hecken, verstreut in einer parkähnlichen Gemeinschaftsfläche. Dort laden alte Obstbaumsorten im Wechsel mit Wiesen und begrünten Sitzplätzen Besucherinnen und Besucher zum Spazieren und Innehalten ein.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Der Verein hat sich dem naturnahen Gärtnern verschrieben. Die vorhandene Begeisterung für Ökologie und Nachhaltigkeit ist überall sichtbar. Mit dem »Lebensturm«, Nisthilfen, Totholzhecken, Blühwiesen und einem Sandarium ist die Anlage ein Paradies für Tiere aller Art. Ein Tauschregal und die Reduktion von Plastik in den Gärten helfen Ressourcen zu schonen, ebenso wie der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie die Nutzung torffreier Erde.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Beim Kinderfest, Erntedankfest und regelmäßigen »Seniorenkaffees« kommen hier Groß und Klein auf ihre Kosten. Der Verein ist kulturell vielfältig, das Sommerfest mit seiner kulinarischen Vielfalt und das Biikebrennen, ein nordfriesisches Traditionsfeuer, sind weit über den Verein hinaus beliebt. Bei so viel Engagement und guter Anbindung in die Nachbarschaft wird Pilzhagen 3 sicher mindestens noch so alt wie die zwei »Schwester-Anlagen« des Vereins.
Die Kleingartenanlage Eulengreuth liegt inmitten von Streuobstwiesen westlich des Ortskerns und ist Teil des Naherholungsgebietes der Region. Über eine gut frequentierte Wirtschaftsstraße ist sie gut angebunden. Ihre Gründung ist den Siedlerinnen und Siedlern zu verdanken, die sich damals für die Anlage von Kleingärten in den zunehmend ungenutzten Streuobstwiesen eingesetzt haben. So trugen sie zum Erhalt der besonderen Kulturlandschaft bei.
Gestaltung und Ausstattung
Heraus sticht die einladend offene Gestaltung der Anlage, die ohne Zäune und Hecken zwischen den Parzellen auskommt. Im Andenken der vorherigen Nutzung der Fläche als Obstanlage haben sich die Pächterinnen und Pächter verpflichtet, auf jeder Parzelle mindestens einen Kernobst-Halbstammbaum zu erhalten. Alle Generationen kommen auf ihren Geschmack. Es gibt einen großen Kinderspielplatz, ein Vereinsheim und einen Entdeckergarten für die Kleinen. Auch Ausflüglerinnen und Ausflügler besuchen gerne die Anlage und lassen sich am Vereinsheim auf den Bänken unter der 1991 gepflanzten Linde nieder.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Dem großen Bewusstsein für die Verantwortung der gärtnernden Menschen für das Land und die nachkommenden Generationen wird Ausdruck verliehen. Die Gartengemeinschaft verpflichtet sich zum Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und setzt auf natürliche Alternativen. In der gesamten Anlage findet man Kleinstbiotope und Nistmöglichkeiten für die Insekten- und Vogelwelt, für Amphibien und Säuger. Auf der Gemeinschaftsfläche wurde eine große Vielzahl an resistenten Apfelsorten gepflanzt. Hier ist Naschen erwünscht und Interessierte holen sich Anregungen für die Sortenwahl.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Die offene Gestaltung der Anlage spiegelt sich in der intensiven Vernetzung des Vereins mit der Gemeinde, mit Garten- und Naturschutzvereinen, sozialen bzw. Bildungseinrichtungen und den städtischen Unternehmen wider. Man unterstützt sich gegenseitig, wo man kann. Die Türen des Vereinsheimes stehen regelmäßigen Seniorentreffs und Abschlussfesten der Schule gleichermaßen offen. Das alljährliche zweitägige Pfingstfest ist in der ganzen Region beliebt. Darüber hinaus bietet der Entdeckergarten dem benachbarten Naturkindergarten einen willkommenen Naturerfahrungsraum.
Städtebauliche Einordnung
Der Kleingartenverein Habsburg-Gaußstraße liegt auf der Charlottenburger Insel, umgeben von Kanälen und der Spree. Das Kleingartenareal ist städtebaulich zwischen dicht bebauten Wohnquartieren und Gewerbegebieten eingeordnet.
Insgesamt sind hier vier Kleingartenanlagen angesiedelt, die Teil einer Frischluftschneise zwischen Umland und Innenstadt sind. Der Gegensatz zwischen Großstadtgetöse und Kleingartenidyll könnte größer nicht sein.
Gestaltung und Ausstattung
Die Kleingartenanlage ist ganzjährig öffentlich zugänglich. Die einladende Gestaltung der Gemeinschaftsfläche mit der »Obst für alle-Allee« und Ruhezonen ist insbesondere auch bei Anwohnerinnen und Anwohnern ein beliebter Ort mit großem Erholungswert. Ausgestattet ist die Anlage mit einem Vereinsheim, einer Festwiese und einem Lehrgarten. Das Kompostieren von Gartenabfällen auf jeder einzelnen Parzelle und auf den Gemeinschaftsflächen ist ein Selbstverständnis.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Naturnahes, ökologisches und nachhaltiges Gärtnern, Bildung und soziales Miteinander stehen für den Verein an erster Stelle. Mit dem 2017 initiierten Projekt »Obst für alle« wurden zahlreiche seltene, alte Obstbaumsorten, über 160 Beerensträucher und unzählige insektenfreundliche Pflanzen gepflanzt. Der ausdrückliche Wunsch: jede und jeder darf ernten, was auf den Gemeinschaftsflächen wächst. Doch nicht nur Menschen werden hier mit offenen Armen empfangen, vor allem für den Schutz und die Förderung wildlebender Tiere und Insekten wird in der Berliner Anlage viel getan. Bemerkenswert hoch ist die Dichte an imkernden Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern. Auf 37 Parzellen kümmern sich drei Imker um etwa 15 Bienenvölker.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Mit guten Beispielen geht man hier voran. Für Kita- und Jugendgruppen werden regelmäßige Workshops angeboten. Neben einer guten Fachberatung bietet der Verein selbst, und in Zusammenarbeit mit vielen Kooperationspartnern, Ausstellungen und Vorträge an. Auch durch seine gute Pressearbeit macht der Verein auf sich und seine Ziele aufmerksam. Klimaangepasstes Gärtnern sowie das Konzept des Waldgartens werden die Gärtnerinnen und Gärtner in Berlin dabei in Zukunft besonders beschäftigen.
Städtebauliche Einordnung
Der KGV Beim Kuhhirten e. V. liegt auf dem Stadtwerder, einer Halbinsel zwischen Weser und kleiner Weser/Werdersee und ist ausgewiesenes Überschwemmungs- und Naherholungsgebiet. Umgeben ist das Areal u. a. von Sportplätzen, Waldkindergärten, Ausflugslokalen und dem Werdersee mit Liegewiesen. Der Stadtwerder und damit auch der KGV Beim Kuhhirten e. V. sind Bremens wichtigste »grüne Lunge« für die städtebaulich stark verdichteten umliegenden Ortsteile. Die Halbinsel ist angebunden an den ÖPNV, per Fähre über die Weser, zu Fuß, mit dem Fahrrad und aus westlicher Richtung auch mit dem Auto erreichbar.
Gestaltung und Ausstattung
Der Verein verfügt über ein frisch saniertes Vereinsheim, das auch gern für Filmabende und private Anlässe vermietet wird. Das umliegende Gelände wurde erst 2017 umgestaltet, verfügt über ein Sitz-Rondell und einen multikulturellen Garten, der einem Flüchtlingsprojekt der Arbeiterwohlfahrt dient. Seit 2015 bäckt man hier auch im eigenen Backhaus Brote und nascht sich nebenan im Nasch- und Kräutergarten durch. Auf dem 20 Hektar großen Gelände gibt es einen Kinderspielplatz, den Kindergarten »Paradieschen«, einen Schulprojekt-Garten, einen Imkergarten, einen Selbsthilfegarten für Menschen mit Depressionen, ein Werkzeughaus und mehrere Gemeinschaftsgärten.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Gegärtnert wird in der Anlage naturnah und ökologisch. Die Wege sind offen und nicht versiegelt, bei der Gestaltung des Wegebegleit- und Rahmengrüns wird auf einheimische und insektenfreundliche Pflanzen gesetzt und blühende Rasenflächen werden bewusst nicht gemäht. Insgesamt neun Fachberaterinnen und Fachberater sind im Verein aktiv. Im Garten der Vorstands-Fachberaterin findet monatlich von Mai bis Oktober ein »freier Gartentreff« statt. Geplant ist das Vereinsheim mit einer extensiven Dachbegrünung und Solaranlage auszustatten.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Aktuell wird ein Permakulturgarten in Kooperation mit dem BUND auf einem alten »Kaisenhaus« Gelände aufgebaut. Eine freigewordene Fläche soll künftig einer Jugendgruppe im Verein in Zusammenarbeit mit der Schreberjugend zur Verfügung gestellt werden. Zudem soll das gesamte Vereinsgelände barriereärmer werden. Die meisten Projekte sind bislang ausschließlich aus Vereinsmitteln finanziert und durch tatkräftige Unterstützung ehrenamtlich aktiver Vereinsmitglieder umgesetzt.
Städtebauliche Einordnung
Die Kleingartenanlage liegt im Herzen Hamburgs im Stadtbezirk Eimsbüttel, einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile Hamburgs. Verkehrstechnisch ist die Anlage hervorragend angeschlossen und liegt in unmittelbarer Nähe zur U-Bahn und einer Bushaltestelle. Innerhalb der Anlage kehrt langsam wieder so etwas wie Normalität ein. Denn im Zuge der Neustrukturierung der Anlage – es konnten viele neue Parzellen hinzugewonnen werden – ist die Anlage komplett auf den Kopf gestellt worden. Das Resultat kann sich sehen lassen und auch die Vereinsmitglieder sind stolz diesen Schritt gemeinsam mit der Stadt gegangen zu sein.
Gestaltung und Ausstattung
Die Anlage verfügt über eine komplett neue Vereins- Infrastruktur, die im Zuge der Nachverdichtungsmaßnahmen ausgebaut wurde. Neue Wasser- und Stromleitungen, ein neues Entwässerungssystem, neue Wege, Hecken, Müll- und Parkplätze. In der bereits seit 103 Jahren bestehenden Kleingartenanlage wurde zudem ein neues Vereinsheim errichtet, in dem Versammlungen, Fachberaterschulungen aber auch Feiern stattfinden. Zwischen den Parzellen wird komplett auf Zäune verzichtet und die Lauben sind an Farbvielfalt nicht zu übertreffen.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Der Grad der Bodenversiegelung wird hier so gering wie möglich gehalten. Regenwassernutzung ist ebenso selbstverständlich wie eine flächendeckende Kreislaufwirtschaft. Gärtnerisch anfallende Abfälle werden kompostiert und dem Kreislauf Garten wieder zugeführt. Die Förderung der Biodiversität hat hier einen sehr hohen Stellenwert. Insekten und Wildtieren wird bei der Suche nach geeigneten Behausungen unter die Arme bzw. Flügel gegriffen – eine Vielzahl an Nistmöglichkeiten stehen ihnen in den 116 Kleingärten und den Gemeinschaftsflächen zur Verfügung.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Durch die komplette Runderneuerung der Kleingartenanlage konnten zwei Gemeinschaftsparzellen eingerichtet und mit Hochbeeten ausgestattet werden. Wer einen Ort zum Gärtnern im kleinen Stil sucht oder sich in der Warteschleife für die eigene Parzelle befindet, kann sich hier jahresweise ein Hochbeet pachten. Diese Möglichkeit wird auch gern von den »Ehemaligen« genutzt, die so in Kontakt mit ihren alten Gartenfreundinnen und Gartenfreunden bleiben.
Städtebauliche Einordnung
Als einzige Kleingartenanlage in Kelkheim macht Krautgärten dem Kleingartenwesen alle Ehre. Am Stadtrand gelegen, ist sie von Streuobstwiesen umgeben und verläuft entlang des Liederbachs. Die Parzellen werden bei Neuvergabe gezielt an ansässige Familien mit Kindern vergeben.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Auf dem Vereinsgelände leben zahlreiche Gartenschläfer. Zu ihrem besonderen Schutz beteiligt sich der Verein seit 2016 am BUND-Projekt »Spurensuche Gartenschläfer«, installiert Bilchkästen, organisiert Bildungsangebote und meldet Sichtungen und Totfunde, alles aus der Vereinskasse finanziert. Zwei Bienenvölker, um die sich der Imkerverein kümmert, leben auf dem Vereinsgelände. Eine meterlange Totholzhecke als Lebensraum für die Tierwelt umrandet eine Seite der Anlage. Zudem haben sich die Vereinsmitglieder für Solaranlagen auf ihren Laubendächern entschieden.
Gestaltung und Ausstattung
Aufgrund der Vorgaben zur Holzbauweise und Dachkonstruktion der Lauben ergibt sich innerhalb der Anlage ein harmonisches Gesamterscheinungsbild. Die Bewirtschaftung der gärtnerischen Flächen folgt ökologischen Prinzipien. Es wird kompostiert, alte Obstbäume werden gepflegt, Nisthilfen für Insekten, Vögel und Gartenschläfer stehen bereit. Der Verein errichtete zudem in Kooperation mit dem NABU einen Falkenhorst.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Bestens vernetzt bringt sich der Verein in die Stadtkultur ein. Der Lehr- und Schulgarten dient der Naturerfahrung und soll den Bezug zu Lebensmitteln fördern. Er wird in Kooperation mit zwei Kindergärten und Firmlingen der örtlichen Kirchengemeinde gepflegt. Auch für Erwachsene stehen Hochbeete bereit. So können z. B. betagte ehemalige Gartenmitglieder ohne Verpflichtungen weiterhin an der Gemeinschaft und am Gärtnern teilhaben. Über die Vereinsgrenzen hinweg engagiert sich der Verein in der AG Naturschutz u. a. bei Blumenpflanzaktionen auf kommunalen Grünflächen und am »Naturschutztag« der Stadt. Außerdem kümmert er sich um die Bepflanzung des Ehrenmals des Stadtteils. Nicht zuletzt finden Jung und Alt ihre Freude am alljährlichen öffentlichen Sommerfest in der Kleingartenanlage – ein ganzes Wochenende lang!
Städtebauliche Einordnung
Die Kleingartenanlage Unter den Nussbäumen ist seit über 100 Jahren fester Bestandteil der Wiesbadener Innenstadt. Nah am Hauptbahnhof gelegen, sorgt sie zwischen dem Dichterviertel, der Waldstraße und dem Rheingauviertel/Europaviertel für frische Luft, Durchgrünung und Vernetzung mit den angrenzenden Landschafts- und Biotopbereichen. Sieben Eingänge ermöglichen den Zugang zur Anlage, die gut zu Fuß, mit dem Rad und den nahegelegenen öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.
Gestaltung und Ausstattung
Die große Kleingartenanlage ist aus dem Zusammenschluss von fünf früheren Kleingartenvereinen entstanden. Dies zeigt sich nach wie vor in den eigenständig organisierten sogenannten Kolonien, die jeweils eigene Schwerpunkte setzen. So gibt es beispielsweise ein Gemeinschaftshaus mit Mini-Pflanzenkläranlage und einer als stadtweites Modellprojekt von der Stadt Wiesbaden geförderten Trockentoilette. Teils setzt man auch in den Parzellen ausschließlich auf Trockentoiletten. Eine Fachberaterin betreut eine Gartenbibliothek samt Bodenlabor für einfache Bodenuntersuchungen. Gartenabfälle werden allerorts kompostiert und Regenwasser gesammelt. Alle Parzellen verfügen über einen Trink-, Brauchwasser- und Stromanschluss.
Ökologie und Nachhaltigkeit
In der Anlage wird großer Wert auf ökologisches Gärtnern gelegt. Die Fachberaterinnen vor Ort halten monatlich eine offene Sprechstunde zu den Schwerpunkten des naturnahen, klima- und ressourcenschonenden Gärtnerns ab. Besonderer Mitbewohner ist eine Gartenschläferkolonie, die hohe Ansprüche an ihren natürlichen Lebensraum stellt. Mit Aktionen wie dem Bau von Gartenschläferkästen lernen hier schon die Kleinsten das vom Aussterben bedrohte, nachtaktive Tier kennen und schätzen.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Auch im sozialen Bereich ist der Verein engagiert. Viele der Mitglieder sind in Naturschutzverbänden aktiv und verantworten Kooperationen und gemeinsame Projekte der aktiven Gemeinde-, Sozial- und Behindertenarbeit. Zudem kooperiert man hier in guter nachbarschaftlicher Verbindung in Einzelprojekten mit Kitas und Schulen. Teils seit Jahrzehnten gärtnern Zugewanderte bzw. Geflüchtete aus Italien, Ungarn, Kirgisien, Syrien und dem Irak im Verein und sind Teil der gewachsenen Gemeinschaft.
Städtebauliche Einordnung
Inmitten der Rostocker Südstadt liegt die 2,8 Hektar große Kleingartenlage Weiße Rose e. V. Sie ist gut zu Fuß erreichbar. 80 % der Mitglieder kommen aus der direkten Umgebung der Anlage. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kleingartenorganisation und Rostocker Stadtverwaltung führte 2003 zu einer »Vereinbarung zur Sicherung und Entwicklung des organisierten Kleingartenwesens« und 2021 zum Abschluss des Kleingartenentwicklungskonzept. Die Bedeutung der Kleingärten ist weithin anerkannt – nicht zuletzt durch die breitgefächerte Öffentlichkeitsarbeit des Kleingartenvereins, die dazu führte, dass seit 2016 statt Leerstand eine Warteliste zu verzeichnen ist.
Gestaltung und Ausstattung
Die Kleingartenanlage verfügt über drei tagsüber geöffnete Eingänge. Einer führt direkt entlang einer Wildblumenwiese mit Lehrpfad und einer Wildbienenwand mit Schaukasten. Sitzgelegenheiten laden zu Pausen ein, die Einblicke in die vielfältig gestalteten Kleingärten inspirieren und als Zwischenstopp werden gerne der Erlebnisgarten und der Naturspielplatz besucht. Die Gemeinschaftswege sind komplett begrünt und teilweise am Rand von einjährigen Pflanzen und Stauden gesäumt. Wie alt die Anlage ist, lässt sich an dem besonders alten Baumbestand erahnen.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Naturnahes Gärtnern ist hier die Divise. 14 Gärten sind bereits mit der »Natur im Garten«-Plakette ausgezeichnet. Der Vereinsvorstand verleiht diverse Gartengeräte und auch ein Lastenfahrrad steht allen Mitgliedern zum Ausleihen zur Verfügung. Ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder und ein »Natur im Garten«- Botschafter bieten allen Mitgliedern ihre fachliche Betreuung an.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Fachvorträge, Kinder- und Gartenfeste, Lampionumzug, Workshops im Winter, z. B. zum Bau von Vogelhäusern und Nistkästen, und Pflanz- und Saatguttausch wirken über den Verein hinaus. Besonderes Highlight der Anlage ist der »Erlebnisgarten« für Studierende, Kindergärten, Schulen, Hospizbewohner sowie Senioren- und Sportgruppen. Es werden Nachhaltigkeitsthemen vorangebracht und jüngere Mitglieder für das Kleingärtnern gewonnen. Darüber hinaus engagiert sich der Verein an der städtischen Saatgutbörse, dem Erntebasar, bei Stadtteilfesten und der Hanse Messe.
Städtebauliche Einordnung
Im Übergangsbereich zwischen dem Naturraum des Stadtwaldes und drei Wohngebieten ist die Kleingartenanlage Waldfrieden ideal gelegen. Die während der Gartensaison geöffneten Gartentore mit Lageplan und Schaukasten und die öffentlich betriebene Schank- und Speisewirtschaft laden Besucherinnen und Besucher zu Spaziergängen und zum Verweilen ein.
Gestaltung und Ausstattung
Gestaltung und Ausstattung der Anlage sind geprägt durch das ökologische und soziale Engagement des Vereins. In den Einzelgärten findet man statt Koniferen eine Vielzahl an Blühsträuchern. In Zusammenarbeit mit den Freiberger Werkstätten sind etliche Nisthilfen, Futterhäuschen und Insektenhotels entstanden. Hingucker sind zudem die noch aus der Gründerzeit stammenden Lauben der 1940er Jahre.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Der Verein glänzt durch seinen Einsatz für Ökologie und Nachhaltigkeit. Auf einer ehemaligen Parzelle wurde ein Bienengarten mit Barfußpfad eingerichtet. Der gläserne Bienenschaukasten gewährt spannende Einblicke in das muntere Treiben der fleißigen Insekten. Den Bienen bieten Blühwiesen und -sträucher in der gesamten Anlage Nahrung und Lebensraum. Über den ansässigen Imker erfahren Schulklassen mehr über das Leben der Honigbienen und zur Entstehung von Honig. Auch zum Tag der offenen Tür ist der Bienengarten ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Das Kindergarten-Projekt »Gartenland in Kinderhand« bietet Raum für Naturerfahrung und zum Ausprobieren. In den von einer Vielzahl an Institutionen finanzierten Projektgärten kommen Kinder und Erwachsene ins Staunen über den Maulwurf im Bienengarten, eine automatische Eisenbahn und die duftende Kräutermauer. Für Spiel und Spaß sorgt obendrein die restaurierte und ökologisch aufgewertete Freiluftkegelbahn. Der Blick der Vereinsmitglieder ist zukunftsgerichtet. Eine Parzelle soll zur Streu- und Wildobstwiese umgestaltet werden und zum Naschen einladen. Für noch mehr Ressourcenschutz ist eine Tauschbörse für Pflanzen, geerntete Früchte und Gartengeräte geplant.
Städtebauliche Einordnung
Als Teil eines großen Grünsystems grenzt die Kleingartenanlage Eller an eine ehemalige Parklandschaft und einen Friedhof. Im Nordosten der Stadt am Übergang zur waldigen Hügellandschaft gelegen, ist sie sowohl für ein gutes Stadtklima als auch für den Schutz der biologischen Vielfalt wichtig. Es bleiben keine Wünsche offen und es wundert nicht, dass in Sonneberg ein ausgesprochen gutes Verhältnis mit der Stadtverwaltung besteht und die Kleingartenrahmenordnung 2020 gemeinsam erarbeitet wurde.
Gestaltung und Ausstattung
Die Anlage und ihre Einzelgärten spiegeln den Einsatz des Vereins für das Gemeinwohl wider. Gemeinschaftsflächen, wie die Spielfläche für Kinder, die von Spalierobst umrandet ist und durch ein Sonnensegel vor der Sommerhitze geschützt wird, sowie etliche Sitzbänke laden Gäste wie Mitglieder gleichermaßen zum Verweilen und für Spaziergänge ein. Die Durchwegung sowie die Spielfläche werden in gemeinsamen Arbeitseinsätzen durch den Verein gepflegt.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Der Verein setzt sich in vielfältiger Weise für Ökologie und Nachhaltigkeit ein. Ein großes Feuchtbiotop, ein »Drei Seiten-Insektenhotel« mit Igelhaus, Nisthilfen für verschiedene Vogelarten sowie Totholzhecken zeugen von der Bedeutung, die die Vereinsmitglieder dem Schutz der biologischen Vielfalt beimessen. Auch eine Imkerin hat das Potenzial erkannt und zwei Bienenvölker angesiedelt. Es gibt sogar eine Gemeinschaftskompostanlage für den Grün- und Heckenschnitt der Anlage, für die der Vereinsfachberater zuständig ist.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Das große bürgerschaftliche Engagement des Kleingartenvereins wird besonders am Interkulturellen Garten ersichtlich. Er entstand 2015 im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie Leben« in Kooperation mit Politik und Verwaltung, der Sonneberger Tafel und ansässigen Familien verschiedenster kultureller Hintergründe. Seitdem wird er als »Schulgarten« u. a. von Grundschulen und Kitas genutzt. Der Verein ist mit seinem Ratespiel für Kinder engagierter Partner der Stadt im Projekt »MINT-freundliches Sonneberg«. Das Engagement geht weiter: Künftig will sich der Verein gemeinsam mit Jugendlichen einer Realschule und weiteren Partnern der ökologischen Aufwertung eines angrenzenden Teichgebietes widmen.
Städtebauliche Einordnung
Die Kleingartenanlage Ideal ist Teil eines grünen Korridors, der die Stadtmitte Nürnbergs mit dem Faberpark im Südwesten der Stadt verbindet. Die Anlage grenzt direkt an die Wohnbebauung an und ist gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar. All dies lädt die Stadtbewohnerinnen und -bewohner zum Spaziergang
durch die Anlage ein. Wie gut, dass sie erst kürzlich um 52 Parzellen erweitert wurde.
Gestaltung und Ausstattung
Die Anlage ist unterteilt in einen alten und einen erst 2021 neu angelegten Teil. Dazwischen verläuft eine Streuobst- und Wildblumenwiese mit vereinzelten Zauneidechsenmeilern. Neben der Gaststätte erfreut man sich in der Anlage an einer gemütlichen Sitzecke und einem rege genutzten »Bücherfenster«. Im Blick zu behalten, lohnt auch ein Modellversuch im neuen Teil der Anlage: sechs kleinere Parzellen ohne eigene Lauben, dafür mit einem Gemeinschaftshaus mit Hackschnitzeltoiletten.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Den Mitgliedern liegt viel am Schutz der biologischen Vielfalt. Pflanzenschutzmittel dürfen nicht eingesetzt werden, ebenso wenig Chemietoiletten. Einige Parzellen sind bereits naturgartenzertifiziert. Es gibt ein Sandarium, eine Sandfläche speziell für Insekten, und viele Vogelnistkästen. Der Verein übernimmt ab Herbst 2022 die Pflege der dreizehn in und um die Anlage errichteten Reptilienmeiler für die streng geschützte Zauneidechse. Möglich gemacht haben dies die finanzielle Förderung der Stadt und des Stadtverbandes Nürnberg, eine Vielzahl an Kooperationen und die Gemeinschaftsarbeit der Vereinsmitglieder. Die Angebote der Fachberatung, wie Schnittkurse in der Streuobstwiese runden das Angebot ab.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Der multikulturelle Verein zeigt sich sozial vielfältig engagiert. Inklusion, Integration und Öffnung werden gelebt. Das öffentliche Frühlingsfest findet in Zusammenarbeit mit der Behindertenwerkstatt in Nürnberg statt. Einmal im Monat gibt es ein Treffen mit dem Seniorennetzwerk Eibach. Den Mitgliedern bietet der Verein einen Geräteverleih an. Zum Frühjahrsputz »Kehrd werd« der Anlage helfen die Vereinsmitglieder zusammen. Für die Kleinen gibt es Kinderführungen zu den Eidechsenmeilern und künftig soll ein Kinderspielplatz für noch mehr Freude sorgen.
Städtebauliche Einordnung
In einem Mix aus alter und moderner Wohnbebauung, Gewerbegebieten, der Stadtautobahn und unweit des Braunschweiger Stadtkerns ist der Kleingärtnerverein Eichtal e. V. zentral gelegen. Entlang der Anlage fließt der in Gänze knapp 130 km lange Fluss Oker, der seinen Ursprung im Nationalpark Harz hat. Eine Teilstrecke des Okerwanderwegs führt seit 2004 direkt durch die Kleingartenanlage.
Gestaltung und Ausstattung
Die Anlage verfügt neben dem Haupteingang über zwei weitere öffentlich zugängliche Eingänge. Prägend für die Gestaltung ist die nur 50 cm hohe Holzbohleneinzäunung der Einzelgärten. Untereinander trennt sie lediglich ein Spanndraht. Dadurch gewähren die Vereinsmitglieder den Besucherinnen und Besuchern der Anlage freie Sicht in ihre Gärten. Zur Ausstattung der Anlage gehört ein Vereinsheim, hier gibt es auch den Trinkwasseranschluss. Jede Parzelle wird darüber hinaus mit Brauchwasser und Strom versorgt. In Braunschweig gibt es zusätzlich ein Abwasserentsorgungskonzept für Kleingartenanlagen, das aus Umweltschutzgründen entwickelt und vertraglich vereinbart wurde.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Die Anlage wird ständig ökologisch, naturnah und nachhaltig weiterentwickelt. Es gibt mehrere in den Parzellen imkernde Mitglieder zudem wurde ein Bienenschau- und Lehrgarten eingerichtet. Ein weiterer Kleingarten mit 300 m² wurde als Biotopgarten angelegt. Die alte Gehölzstruktur bietet vielen Vogel-, Tier- und Insektenarten einen willkommenen Unterschlupf. Die fachliche Betreuung im Verein wird durch eine Fachberaterin und einen Fachberater angeboten, die dem Vorstand angehören. Ihnen liegt es sehr am Herzen, dass Regenwasser zur Bewässerung von Pflanzen genutzt wird, dass Gärtnerinnen und Gärtner integrierten Pflanzenschutz angewendet und Bodenversiegelung soweit wie möglich vermieden wird.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Der Verein hat für Kindergruppen der benachbarten Kindertagesstätten mittig in der Anlage einen eigenen »Kindergarten« eingerichtet, in dem wöchentlich gesät, gepflegt und gepflanzt wird. Hier wird schon frühzeitig der Nachwuchs mit ins Beet geholt. Jedes Frühjahr findet in der Anlage zudem ein Pflanzenbasar statt, der auch von Anwohnerinnen und Anwohnern sehr geschätzt wird.
Städtebauliche Einordnung
In der Nähe eines ehemaligen großen Bundeswehrgeländes, in einem wachsenden, gemischten Wohngebiet mit Einfamilien-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern, mehreren Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Kleingewerbe liegt der Kleingärtnerverein Deichhorst e. V. Über zwei Bushaltestellen, per Fahrrad, zu Fuß und per Auto ist der Verein gut erreichbar.
Gestaltung und Ausstattung
Die niedrigen Hecken gewähren überall Einblick in die vielfältig gestalteten Einzelgärten der Anlage. Der neuere Teil der Anlage wurde auf einer ehemaligen Deponiefläche aufgebaut. Nach der Altlastensanierung 1998 und der Installation einer Brauchwasseranlage kann auch hier Obst und Gemüse angebaut werden. Das Vereinsheim wurde 1980 in Eigenleistung von den Mitgliedern erbaut und bietet Raum für Versammlungen und Feste.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Insekten und Kleintiere zu allen Jahreszeiten zu beobachten, ist hier eine Leichtigkeit: Totholzhecken sind über die gesamte Anlage verteilt; hohe Bäume am Rande der Anlage dienen Vögeln als Nistplätze. Ein Imker hat hier seine Bienenvölker angesiedelt, und dauerhaft blühende Staudenbeete auf den öffentlichen Flächen bieten Nahrung und Unterschlupf für die zahllosen Sechsbeiner. Die Nutzung von Regenwasser zur Bewässerung der Gärten ist selbstverständlich. In der Anlage ist zudem eine nur sehr geringe Bodenversiegelung zulässig und die drei Pkw- Stellflächen sowie sämtliche Wege sind mit wasserdurchlässigem Belag versehen.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Neben dem Spielplatz, der ausschließlich vom Verein finanziert wurde, entstand ein Lehrgarten auf einer 420 m² großen Parzelle. Mit vielen helfenden Händen sind elf Hochbeete gebaut und das Gewächshaus und die Steinlaube auf Vordermann gebracht worden. Der Garten dient den Kitakindern und Schülerinnen und Schülern aus der Nachbarschaft als Bildungsoase im Grünen. Die Bildungsangebote der Fachberatung stehen allen Interessierten offen. Der Kleingärtnerverein pflegt zudem bereits seit 1955 eine Patenschaft mit dem nahegelegenen Seniorenwohnheim. Und nicht zuletzt werden vor Ort regelmäßig Menschen beim Ableisten von Sozialstunden betreut.
Städtebauliche Einordnung
Die Kleingartenanlage Brückelgraben befindet sich zwischen einem Industriemischgebiet und der Siedlung Notwende-Melm im am dichtesten besiedelten Ortsteil Ludwigshafens – in Oggersheim. Sie ist fest verwurzelt in der Siedlergemeinschaft BASF Notwende e. V. mit ca. 900 Mitgliedern, von denen 87 Pächterinnen und Pächter eines Kleingartens sind. In Zukunft könnten hier allerdings drei bis vier Kleingärten mehr verpachtet werden, da die Stadt ein angrenzendes Grundstück für die Erweiterung der Anlage erwerben konnte.
Gestaltung und Ausstattung
Ausgestattet ist die Anlage mit einem Vereinsheim mit angrenzender Festwiese und einem Kinderspielplatz sowie Sitzgelegenheiten. Abwechslungsreich gestaltete Staudenpflanzungen umsäumen die breiten Hauptwege. Das milde Klima ermöglicht den Anbau von Kiwi, Wein und Feigen. Für Trinkwasser und Strom auf der Gemeinschaftsfläche und den Parzellen ist gesorgt. Etwa 300 Arbeitsstunden investieren die Mitglieder im Jahr für die Pflege der öffentlichen Flächen.
Ökologie und Nachhaltigkeit
In der gesamten Siedlergemeinschaft steht der Artenschutz im Mittelpunkt des Geschehens. Insektenhotels findet man in vielen der Kleingärten. Auf dem Hauptweg der Anlage steht ein wahrer Insektenpalast. Rundum blühen Wiesen, Wildstauden und -gehölze und dienen Vögeln und Kleintieren als Nahrungsquelle, Unterschlupf und Nistmöglichkeit. Kreislaufwirtschaft durch Kompostierung wird betrieben, gegossen wird selbstredend mit Regenwasser. Schaukästen und Infotafeln informieren über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Auch an aktueller Literatur fehlt es hier nicht. Zu den Sprechstunden steht diese jedem Mitglied zur Verfügung.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
In der Parzelle 23 befindet sich die Begegnungsstätte für Kinder und Jugendliche des Ökumenischen Hilfswerks Pfalz, die allen offensteht. Die Pflege wird von Menschen mit Behinderung übernommen, die Pacht zahlt der Verein. Darüber hinaus kommen die Siedlergemeinschaft und Gäste gern zusammen, wenn traditionell zu »Zwiwwelkuche un neie Woi«, zum Osterhasenfest, zum Tag des Gartens, zur Närrischen Siedlersitzung und der »Siedlerkerwe« eingeladen wird.
Städtebauliche Einordnung
Als einer von zehn Kleingartenvereinen ist der Verein aktiv in Stadtentwicklungsfragen eingebunden. Die Kleingartenorganisationen bringen sich tatkräftig in die Planung und Umsetzung der Landesgartenschau 2023 in Bad Dürrenberg ein. Der Grüngürtel, den die Kleingartenanlagen bilden, ist ein Anziehungspunkt für Spazier- und Erkundungsgänge. Auch der Kleingartenverein Mitte Bad Dürrenberg e. V., der nahe den Siedlungshäusern um die Stadt liegt, ist Teil dieses Grüngürtels.
Gestaltung und Ausstattung
Ausstattung und Gestaltung der Anlage mit Kinderspielplatz, ökologischen Nischen, Lehr- und Schaugarten und Vereinsheim zeigen das soziale und ökologische Bewusstsein der Mitglieder. Die Pflege der Gemeinschaftsflächen übernehmen sie in Gemeinschaftsarbeit. Die Freude der Vereinsmitglieder am gärtnerischen Gestalten ist hier genauso lebendig wie der Wille sich in die Kleingärtnergemeinschaft einzubringen.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Sowohl in der Anlage als Ganzes als auch in den Einzelgärten werden Ökologie und Nachhaltigkeit groß geschrieben. Versiegelte Wege sucht man lange. Man setzt auf wassergebundene Wegedecken. Der Anbau heimischer Pflanzen, ein Biotop mit Teich, Bienenwiese, Insektenhotel und Nistmöglichkeiten für Vögel fördern die Artenvielfalt. Das kostbare Regenwasser wird gesammelt. Beratung in Fragen der ökologischen Gartenbewirtschaftung erhalten die Gartenfreunde durch die Fachberaterinnen und Fachberater im Verein.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Die junge Generation liegt dem Verein am Herzen. Der Lehr- und Schaugarten ermöglicht den Kindern der Kindereinrichtungen und Schule Naturerfahrung, ist grüner Lernort und Freizeit- und Ferienoase in Einem. Errichtet wurde er in Zusammenarbeit mit der Grundschule vor Ort und mit finanzieller Unterstützung der Stadt und des Kreisverbandes der Gartenfreunde Merseburg. Auch Kinder- und Gartenfeste werden gefeiert. Im Sinne der sozialen Stadt bietet die Fachberatung Vorträge an. Der Verein engagiert sich zudem im Förderverein Landesgartenschau 2023, beim jährlichen Frühjahrs- und Herbstputz der Stadt, den Frühblüheraktionen der Wohnungsgesellschaft und macht dem Kleingartenwesen beim Bauernmarkt und Brunnenfest alle Ehre.
Städtebauliche Einordnung
Die Kleingartenanlage Gartenidyll liegt am Rande eines Wohngebietes. Direkt gegenüber vom Eingang der Anlage befindet sich der Bahnhof und in fußläufiger Entfernung ein großer Spielplatz. Schönebeck hat seit Jahren mit Überalterung und Abwanderung der jungen Bevölkerung zu tun, was sich direkt in der Kleingartenstruktur widerspiegelt. Die Stadt, der Stadtverband und die Vorstände der Kleingartenvereine haben gemeinsam das Kleingartenentwicklungskonzept 2030 entwickelt, um die Kleingartenanlagen als wichtigen Bestandteil des städtischen Grünsystems zu sichern und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. So wird hier der notwendige Wandel gestaltet und nicht nur verwaltet.
Gestaltung und Ausstattung
Die 80 Kleingärten der Anlage sind allesamt mit Brauchwasser und Elektrizität ausgestattet, Trinkwasser wird als Gemeinschaftsanschluss zur Verfügung gestellt. Große Rasenflächen sieht man in der Kleingartenanlage kaum. Denn die Gemeinschaft ist sich einig: die Kleingärten sollen auch als solche erkennbar sein. So wird ein Großteil eines jeden Gartens für den Anbau genutzt. Streuobstwiesen und Bereiche für die Erholung finden auf den übrigen Flächen ihren Platz. In einer gemeinsamen Aktion wurde eine leerstehende Parzelle zu einem Kunstgarten verwandelt.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Obwohl einige Parzellen in der Anlage im Zuge der Kleingartenentwicklung wieder an die Stadt zurückgegeben werden müssen, werden diese von der Gemeinschaft gepflegt. Zahlreiche Insekten finden an den Blumenwiesen und den gepflegten Obstbäumen Nahrung und Unterschlupf. Und auch Kleintiere wie Igel schätzen die ruhigen Rückzugsorte.
Projekte im Sinne der sozialen Stadt
Überschüssiges Obst und Gemüse sowie die daraus entstehenden Produkte wie Marmeladen oder Säfte, die die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner selbst nicht verbrauchen, werden traditionell an die Tafel und bedürftige Menschen gespendet. Trotz des hohen Altersdurchschnitts der Vereinsmitglieder ist im »Gartenidyll« immer etwas los. Damit niemand allein in seiner Parzelle sein muss, finden regelmäßig Kaffee- und Spielenachmittage statt. Sogar eine Fahrradgruppe hat sich gebildet, die regelmäßige Radtouren in die Umgebung unternimmt.
Auslobende
Bundesverband
der Kleingartenvereine Deutschlands e. V.
E-Mail:
bkd@kleingarten-bund.de
Internet:
www.kleingarten-bund.de
und
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
Krausenstraße 17-18, 10117 Berlin
Teilnahme
Wer kann teilnehmen?
An Deutschlands wichtigstem Ideenwettbewerb zur urbanen Gartenkultur können die Kommunen mit ihren in den Landeswettbewerben erfolgreich qualifizierten Kleingartenanlagen teilnehmen.
Wettbewerbsunterlagen
Unsere letzten Wettbewerbe
Die Preise
Zum 25. Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ im Jahr 2022 konnten insgesamt 31.200 Euro Preisgelder vergeben werden.
Kontakt
Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V.
Hermannstraße 186
12049 Berlin
E-Mail:
bkd@kleingarten-bund.de